Beiträge von Regina Ehm-Klier

Sexismus und Frauenfeindlichkeit?

Die Bayreuther Festspiele machen es spannend. Ja, es gibt etwas zu sagen zur aktuellen Debatte, wird bei der Pressekonferenz am Samstag, zwei Tage vor der Premiere, betont. Aber erst zum Schluss. Denn diesmal steht die aktuelle Berichterstattung über einen rüden Umgangston und Sexismus bei den Festspielen im Mittelpunkt. Festspielleiterin Katharina Wagner betont schon eingangs vor der Presse, die online versammelt ist, sie sei „außerordentlich schockiert“ darüber.

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Standing Ovations im Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 10. August 2021

Puristen-Parsifal: Thielemann rockt

Im Grunde dürfte der Abend der Parsifal-Aufführung im Festspielhaus Bayreuth ganz nach dem Geschmack von Thielemann gewesen sein: Die Sänger, da wo sie hingehören, in der Mitte der Bühne, wo sie sich voll und ganz, neben der Partie, auf ihn und seine Spontaneität der Musik konzentrieren können. Alle sind schwarz gekleidet, die Bühne schwarz. Keine Regie, keine Parallel-Geschichte, die erzählt wird und über die sich nach der Vorführung trefflich diskutieren lässt.

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Walküre 2021, Bayreuther Festspiele 2021, Hermann Nitsch

Walküre: Debüt mit Buhs

Das hatte sich nun nach zwei Pausen nicht abgezeichnet: Jedes Mal, wenn der Vorhang bei „Walküre“ bei den Bayreuther Festspielen fiel, wurde fröhlich applaudiert. Nicht ganz so euphorisch wie an den Vortagen, aber den Zuschauern gefiel offenbar, was sie hörten, und was sie sahen: Im optischen Mittelpunkt stand im wahrsten Sinne des Wortes fließende Kunst, vom Inspizientenpult aus geleitet von dem berühmten österreichischen Aktionskünstler Hermann Nitsch. Seine zehn Mitarbeiter leisteten mit Schwerstarbeit, um die Emotionen von Walküre farblich auf Riesenleinwänden abzubilden. Am Ende wurde gebuht. Für Nitsch und für den musikalischen Leiter Pietari Inkinen.

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Rheingold - immer noch Loge, Festspielpark Bayreuth, Bayreuther Festspiele 2021

“Immer noch Loge” – extrem lebendige Puppen

Natürlich ist es kein „Rheingold“ in dem Sinne. Es ist ja auch Vormittag in einer außergewöhnlichen Festspielzeit und kein „Vorabend“ zum „Ring des Nibelungen. Aber der „Auftakt“ des Ring 20.21 im Rahmen von Diskurs Bayreuth lässt sich durchaus als spektakulär bezeichnen. Der See im Festspielpark Bayreuth ist Schauplatz des Auftragswerks „Immer noch Loge“. Die Musik stammt von Gordon Kampe, das Libretto von Paulus Hochgatterer, die das Stück „auf einem grünen Hügel“ verorten. Und dafür gehen sogar Sänger in Abendrobe baden, während Nikolaus Habjan Erda Leben einhaucht.

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Schlussszene Tannhäuser 2021, Bayreuther Festspiele, Inszenierung von Tobias Kratzer

Tannhäuser inklusive Teststation

Wenn diese Pandemie irgendetwas Gutes in die Gesellschaft gebracht hat, dann ist es Dankbarkeit. Das ist bei den Bayreuther Festspielen seit drei Tagen nicht nur spür- sondern vor allem hörbar. Getrampel, Jubel – ausgedrückte Freude über wieder live erlebte Kultur, nach jedem Akt! So auch bei Tannhäuser. Der Jubel ist berechtigt. Und das Regieteam um Tobias Kratzer hat die Corona-Beschränkungen mit eingebaut.

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