Singt die Titelpartie von "Der fliegende Holländer": Thomas J. Mayer. © Agentur

Mayer wird Holländer, Lundgren Wanderer

Erster Rollenwechsel 2016

Doppeltes Bayreuth-Debüt: John Lundgren, Wotan in Walküre und statt Holländer nun Wanderer in Siegfried. © Bayreuther Festspiele
Doppeltes Bayreuth-Debüt: John Lundgren, Wotan in Walküre und statt Holländer nun Wanderer in Siegfried. © Bayreuther Festspiele

Es ist der erste Rollenwechsel der Saison: Thomas J. Mayer, geplant als „Wanderer“ in Siegfried, wird „Holländer“. Der für diese Rolle besetzte John Lundgren bleibt damit nach Wotan in Walküre auch im nächsten Teil des „Ring des Nibelungen“ der Produktion erhalten und tritt dann als „Wanderer“ auf.  Der Schwede Lundgren feiert somit wie geplant ein doppeltes Bayreuth-Debüt.

Virus ist schuld

Das launenhafte Wetter und damit verbundene Krankheiten machen lange geplanten Besetzungen in Opernhäusern immer wieder einen Strich durch die Rechnung. So auch in diesem Fall. Ein hartnäckiger Virus war schuld, erklärt Thomas J. Mayer den notwendigen Rollenwechsel.

Der Bariton, der nach einem Jahr Bayreuth-Pause (von 2012 bis 2014 sang er Friedrich von Telramund in Lohengrin) wieder zurück ist, sollte eigentlich noch am 18. Juni als Mandryka in der neuen Arabella-Produktion auf der Bühne der Oper Leipzig stehen. „Es hat nicht wirklich funktioniert, ich musste absagen“, erklärt Mayer gegenüber festspieleblog.de das Dilemma. Die Premieren-Partie musste kurzfristig neu besetzt werden; Mayer bekam vom Arzt Ruhe verordnet. Das bedeutete aber auch, dass Thomas J. Mayer zu den „Ring“-Proben in Bayreuth nicht rechtzeitig wieder fit geworden wäre.

Castorf konnte nicht warten

Ring-Regisseur Frank Castorf konnte so lange aber nicht warten, zumal im Ring in diesem Jahr ohnehin sehr viele Wechsel anstehen, inklusive musikalischer Leitung, die ja Marek Janowski übernimmt. Und weil der Probenplan eng ist, zu eng, um noch auf einen wieder einsatzfähigen „Wanderer“ zu warten, wurde umdisponiert: Mayer gibt den Holländer, John Lundgren singt nicht nur Wotan in Walküre, sondern auch den Wanderer in Siegfried.

Thomas J. Mayer hat den Holländer erst in vier Produktionen gesungen, erzählt er. Seine Rekord-Partie mit 98 Auftritten ist der  Wotan in Walküre. Kommt ihm der jetzige Wechsel recht? „Es gibt bei Wagner keine Partie, die einem nicht recht kommt“, lacht der Sänger, der sich freut, wieder in Bayreuth zu sein.

Seit dieser Woche wird „Der fliegende Holländer“ in der Regie von Jan Philipp Gloger geprobt. Mayer kann mit dem Regiekonzept, das die Hauptfiguren in einen Businesskontext setzt, viel anfangen, ebenso mit der  „Verlorenheit und dem fast depressiven Charakter des Holländers“. Das findet er spannend, “weil sich in diesem Charakter ja auch Wagner selbst verwirklicht hat“. Und das Reisen von Ort zu Ort, kennt der Bariton selbst gut genug: „Als Sänger ergeht es einem ja ähnlich.“

Weitere Debüts

Premiere von „Der fliegende Holländer“ ist am 30. Juli. Neu in der Produktion ist Peter Rose, der als Daland sein Bayreuth-Debüt gibt, ebenso wie Andreas Schager als Erik.

In der Rolle der Senta bleibt Ricarda Merbeth ebenso wie Benjamin Bruns als Steuermann und Christa Mayer als Mary. Es dirigiert Axel Kober.

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